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Schwerin: Zwischen neuen Posten, neuem „TV“ und neuer Ära?!

Schwerin im Jahresendspurt

Nicht einmal zwei Monate – und dann ist Weihnachten. Die Zeit der Besinnung. Die Zeit der Geschenke. Und die Zeit der Völlerei.

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Ist denn schon Weihnachten?

Wie gesagt erst in zwei Monaten… Schaut man auf Schwerin, auf Schwerin als Sitz des Landtages, der Landesregierung, so könnte man meinen, Weihnachten sei bereits vorverlegt worden. Die neue Landesregierung steht – wo auch immer. Rot und Schwarz machen weiter, große Alternativen gab es ja nicht, nachdem es die politischen Freigeister und Freidenker in Stadt und Land nicht in der Lage waren, sich zusammenzuschließen.

Nun werden durch SPD und CDU eifrig Posten und Pöstchen verteilt – an die loyalen Mitstreiter. Sind nicht genug Ämter, Würden und Stellen da, werden ganz einfach neue geschaffen! Warum es neben einem Staatssekretär für Vorpommern, nicht auch einen Staatssekretär für Mecklenburg gibt, erschließt sich dem gemeinen Bürger nicht gleich… Ist eine vorpommersche Kuh etwa mehr wert als ein mecklenburgischer Ochse? Wahrscheinlich ja…

Neue Posten braucht das Land…

Natürlich müssen auch jene politischen Mitstreiterinnen und Mitstreiter von SPD und CDU versorgt werden, die dieses Mal kein Landtagsmandat gewannen… Auch da werden neue Positionen konzipiert oder ganz einfach vermeintlich gemeinnützige Projekte mit neuen Fördermitteln beglückt. Kann doch nicht sein, dass verdiente Aktivisten „am Hungertuch nagen müssen“. Qualifikation spielt keine Rolle, Sie müssen letztgenannte, die ihnen zugewiesen wurde, nur loyal und politisch konform ausfüllen.

Alter ist dabei ebenfalls unwichtig. Unsere neuen politischen Nachwuchskünstler sind eh alles Naturtalente. Außerdem gehören diese zur „Generation Kalk“ – jung, dynamisch und erfolglos. Dank ihrer Mäzene in höchste Ämter angekommen, rieselt bei ihnen der Kalk bereits aus Minirock oder Armani-Hose. Nicht anzunehmen, dass von dort neue Impulse ausgehen.

Eigentlich ganz attraktiv…

Schwerin, ja ganz M-V, ist eigentlich attraktiv und besitzt enormes Entwicklungspotenzial – nicht wegen, sondern trotz SPD/CDU. Die Universitäts- und Hochschul-Standorte Rostock, Greifswald, Wismar, Stralsund und Neubrandenburg sind auf einem guten Weg. Auch die Landeshauptstadt hat unter anderem mit der Fachhochschule des Mittelstandes oder der Designschule hervorragende Bildungseinrichtungen. Die Theater-Landschaft zwischen Schwerin via Rostock bis Usedom ist beeindruckend – trotz allen politischen Geschwafels und ewiger Kürzungsdiskussionen. Der Mittelstand ist robust, die maritime Industrie birgt große Entwicklungsmöglichkeiten. M-V ist ein traditionsreiches Sportland, das seit 1908 immer wieder Medaillen und gute Platzierungen von Olympia „nach Hause“ brachte.

Was sind die Probleme?

Flüchtlinge, die richtigen oder die vermeintlichen, sind nicht das Problem. Immer daran denken: Warum mussten zum Beispiel Afghaninnen und Afghanen fliehen? Genau. 1979 marschierte die Rote Armee mit materiell-ideeller Unterstützung der DDR in Afghanistan ein, errichtete eine prokommunistische Diktatur. Gleichwohl wurden, ebenfalls seit Ende der 1970er Jahre, verstärkt ab den 1980ern, von den Amerikanern, auch mit materiell-ideeler Unterstützung Westdeutschlands proamerikanische Kräfte in Afghanistan gefördert, die sich nach dem Abzug der Roten Armee 1989 verselbständigten, sich dann gegen ihre einstigen Förderer stellten und zumeist Nicht-Afghanen waren. Folge: Das Land, das einst florierte, wurde zwischen 1979 bis zum heutigen Tag zerstört…

Dass sich nun diese Menschen eine neue Heimat suchen (müssen), liegt da auf der Hand. Wie gesagt, beide Deutschländer spielten im Afghanistan-Konflikt eine extrem negative Rolle und das vereinte Merkel-Steinmeier-Deutschland schaffte es nicht, dieses selbst verschuldete Problem in Kooperation mit Russen und Amerikanern zu lösen… Das gilt auch für andere Konflikte auf der Welt. Libyen, Syrien, Sudan, Äthiopien-Eritrea, und und und

Inzwischen ist ein konstruktives Hinterfragen der derzeitigen Flüchtlingspolitik jedoch schon Anlass, nach bewährtem altdeutschem Muster in linke und rechte Stereotype zu unterscheiden. Die Ursachen der Flüchtlingsbewegungen werden nicht einmal hinterfragt. Die alten medialen Zentralorgane sind da ganz auf Regierungslinie.

Nicht die Flüchtlinge sind das Problem, sondern das jahrelange Versagen der deutsch-deutschen und mittlerweile vereint-deutschen Regierung. Jedenfalls hat der Autor nur wenige Neu-Bürger aus Afghanistan kennen gelernt, die sich nicht nach einem florierenden Kabul, wie es einst existierte, zurück sehnen. So „schööön“ ist das  rot-schwarze MeckPomm trotz Schlösser und Rösser nun auch wieder nicht.

Neues Reality-TV für Schwerin?

Es ist schon aberwitzig, dass jetzt sogar ein neues Programm für Schwerin und die Schwerinerinnen bzw. Schweriner gegründet wird. Es nennt sich „Reality-SN-TV“ und spielt auf einem zentralen Platz der Stadt. Für die Kameraführung sind dann auch „unsere Freunde und Helfer bzw. unsere Freundinnen und Helferinnen“ mit verantwortlich. Es soll das reale Leben dokumentiert werden, was und wie Schwerin „ganz zentral“ ist. Warum es aber so ist, wird nicht hinterfragt. Wäre es nicht so traurig und armselig, müsste man darüber sogar lachen. Ja, wenn Eliten Eliten sein wollen, aber keine sind.

Was ist die Lösung des Ganzen: „Ganz einfach“. Auf den Konsum unserer altbackenen Medien verzichten, Schloss-Politiker meiden, private Projekte schaffen und mit Intellekt, Charakter bzw. Empathie das eigene Leben gestalten – mit Gleichgesinnten, die Ähnliches zeigen.

Neue Ära in Schwerin?

Am 1.November tritt dann auch Dr. Rico Badenschier sein OB-Amt in Schwerin an. Nach der Kwaschik-Claussen-Gramkow-Ära, die einer politischen Berg- und Talfahrt glich, mit niedrigsten Bergen und größten Tälern, wäre es einmal an der Zeit, dass Schwerin von einem echten Volksvertreter regiert wird – dabei mehr Volk und weniger Vertreter ist! Apparatschiki haben wir in M-V nämlich mehr als genug.

Und er muss die wirklichen Schätze Schwerins und in ganz M-V erkennen…

Nicht, dass es ihm so ergeht, wie der einstigen DDR-Führung bei einer sehr speziellen „Schatz-Suche“. Vielleicht erinnert sich ja noch jemand daran 😉 … Die USA, die Sowjetunion und die DDR wollen gemeinsam die Titanic heben. Dabei interessieren sich die USA für den Goldschatz und den Tresor mit den Diamanten. Die Sowjetunion möchte das technische Know-how. Und die DDR interessiert sich für die Band, die bis zum Untergang noch fröhliche Lieder gespielt hat…

Die Zeit der fröhlichen Lieder, der Potemkinschen Dörfer und schönen Statistiken ist aber vorbei…

Marko Michels

 


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